Montag, 28. November 2011

fracking - mit hohem druck, rein ins verderben


wahnsinn, die natur hat alles so schön und sicher für uns eingerichtet. aber wir kommen, quirlen rum und sorgen für nicht  einkalkulierbare risiken. gratulation!

fracking, auch hydraulic fracturing genannt, geht bis in die 40er jahre zurück. gefrackt wird also schon sehr lange.
es hat verschiedene gründe und natürlich steht der grund der wirtschaftlichkeit ganz oben auf der liste. 
es läßt sich eben sehr viel geld verdienen mit gas und öl.

was aber genau geschieht, wenn sich multi-konzerne wie EXXON, BNK PERTOLEUMMINGAS und WINTERSHALL ausbreiten, und auch in deutschland, ihre reviere abstecken, um noch das letzte bisschen öl und gas aus dem gestein zu pressen?

fracken bedeutet,  eine suspension aus wasser, quarzsand und verschiedenen chemikalien mit hohem Druck in ein bis zu 1.500 meter tiefes bohrloch zu pressen. durch diesen enormen druck, entstehen risse und klüfte im gestein (vgl., wie bei einem erdbeben oder einer sprengung). das gemisch aus wasser, sand und den chemikalien (auch frack-fluid genannt) wird zum grossteil wieder abgepumpt. natürlich verbleiben auch quarzsand und ein teil der beigefügten chemikalien in den rissen und klüften zurück und sorgen dort für das offenbleiben der klüfte und risse. nun kann das durchs fracken freigesetze gas ins bohrloch strömen und gefördert werden.


Schematische Darstellung von konventioneller Erdgasförderung und unkonventioneller Erdgasförderung in Schiefer-gestein (shale gas), dichtem Gestein (tight gas) und Kohleflözen (coalbed methane) (Quelle: U.S. Energy Information Administration)

in der oberen zeichnung ist sehr gut zu erkennen, dass man eine bohrung in die tiefe des gasreichen gesteins (hier: schiefergestein (schwarze schicht)) abteuft und dann mittels einer horizontal abgelenkten bohrung in dieser gesteinsschicht verbleibt. so erreicht man eine möglichst hohe ausbeute durch einen anschließenden frack.


problem stellen diese völlig unkontrollierbaren risse und klüfte im gestein, sowie die zurückbleibenden chemikalien. diese können nach oben ins grundwasser aufsteigen und sich über sehr weit verzweigte grundwasserleiter verteilen und schlußendlich das trinkwasser vieler millionen menschen vergiften.

tonnenweise eingesetzte chemikalien bei jedem einzelnen fracking-vorgang

"In Deutschland wurde in der Sendung Monitor eine Liste mit den beim Fracking eingesetzten teilweise hochtoxischen Chemikalien veröffentlicht. Die Frac-Flüssigkeit enthält demnach krebserregende, hormonverändernde und stark wassergefährdende Toxine, nämlich: Tetramethylammoniumchlorid, Petroleumdestillate, Octylphenol und Biozide aus der Gruppe der Isothiazolinone.
  • Tetramethylammoniumchlorid ist laut dem entsprechenden Sicherheitsdatenblatt in die Wassergefährdungsklasse 1 eingestuft, gilt als schwach wassergefährdend, soll jedoch nicht ins Grundwasser, in Gewässer oder in die Kanalisation gelangen, auch nicht in kleinen Mengen. Dennoch kommen pro Fracking-Vorgang 19.000 Tonnen Tetramethylammoniumchlorid zum Einsatz.
  • Octylphenol ist ein toxischer, persistenter Stoff, der als Phenolharz zur Herstellung von Reifengummi, Druckfarben etc. verwendet wird und in der sog. Wasserrahmenrichtlinie als prioritär eingestuft wird. Das bedeutet, Octylphenol ist wassertoxisch und gehört in die Wassergefährdungsklasse 2. Derzeit macht man sich Gedanken über eine mögliche Umweltverschmutzung mit Octylphenol u. a. über den Reifenabrieb und schlägt Emissionsminderungsmaßnahmen vor, um den Stoff weitgehend aus unserer Umwelt fernzuhalten. Wenn nun demnächst pro Fracking-Vorgang 9,5 Tonnen dieses Stoffes eingesetzt werden, dürften sich die Verantwortlichen vor einem mengenmäßig ganz neuen Octylphenol-Problem wieder finden.
  • Biozide aus der Gruppe der Isothiazolinone gehören der höchstmöglichen Wassergefährdungsklasse an, nämlich 3 und sind somit stark wassergefährdend. Isothiazolinone werden als Konservierungsstoffe in Reinigungsmitteln, Klebstoffen, Farben etc. eingesetzt, da sie Mikroorganismen (Bakterien, Pilze) töten. Beim Menschen führen sie häufig zu einer Kontaktallergie, weshalb sie inzwischen kaum mehr in Körperpflegeprodukten eingesetzt werden. Pro Fracking-Vorgang gelangen 680 Kilogramm dieser hoch wassergefährdenden Stoffe in die Umwelt."

stoffeigenschaften der eingesetzten Stoffe (quelle: umweltbundesamt)
Das Tyndall Centre for Climate Change der University of Manchester unterzog 260 beim Fracking verwendete Substanzen einer Analyse. Das im Januar veröffentlichte Gutachten legt nahe, dass 58 der 260 Substanzen eine oder mehrere Eigenschaften haben, die Anlass zur Be-sorgnis geben. Im Folgenden ein Überblick aus dem Gutachten21
• 17 Substanzen sind klassifiziert als toxisch für aquatische Organismen, :
• 38 Substanzen als toxisch für die menschliche Gesundheit,
• 8 Substanzen als karzinogen,
• 6 Substanzen als vermutlich karzinogen,
• 7 Substanzen als mutagen und
• 5 Substanzen haben Effekte auf die Reproduktivität.

aber nicht nur durch diese beigefügten chemikalien ist unsere umwelt, unser trinkwasser und demnach unsere existenz bedroht, sondern durch fracken können auch im boden enthaltene stoffe wie methan, radium-226, quecksilber oder arsen mit dem grundwasser in verbindung kommen. und das alles aufgrund von gasbohrungen.

linktipps:
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/fracking-ia.html

http://www.umweltbundesamt.de/chemikalien/publikationen/stellungnahme_fracking.pdf

http://www.gegen-gasbohren.de/2011/08/13/worum_geht_es_gegen_gasbohren_de_bei_der_erdgassuche_in_deutschland/ 

http://www.wasserblogger.de/category/themen/fracking/ 

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